Die Arthroskopie ist ein gutes Beispiel dafür, wie technische Errungenschaften in der Medizin zum Nutzen der Menschheit Einsatz fanden.
Was ist eine Arthroskopie
Als Arthroskopie bezeichnet man eine Gelenkspiegelung, die operative Eröffnung eines Gelenkes mit dem Ziel, mit Hilfe eines Endoskops Verletzungen im Gelenk feststellen und sogar operativ beseitigen zu können. Entwickelt wurde die Methode Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem von dem Schweizer Chirurgen Eugen Bircher, der im Kantonsspital Aarau arbeitete.
Was ist ein Endoskop
Das Endoskop ist ein Gerät, mit dem man sowohl das Innere lebender Organismen, aber auch andere Hohlräume untersuchen kann. In der Technik findet das Endoskop beispielsweise bei der Untersuchung von Motorblöcken oder anderen komplizierten Gussteilen Anwendung. Man kann damit Hohlräume untersuchen, die sonst nicht zugänglich wären und dann nur unter Zerstörung untersucht werden könnten. Mit dem Endoskop geht dies zerstörungsfrei.
Das Endoskop besteht aus einer Lichtquelle, einem Lichtleiter und dem eigentlichen Endoskop, einem Linsensystem. Es gibt sowohl starre als auch flexible Endoskope. Das flexible Endoskop gibt es schon von 0,3 mm Arbeitsdurchmesser an bis hin zu 15 mm Durchmesser.
Der Lichtleiter besteht hier aus biegsamen Glasfasern. Damit kann man selbst kleinste Hohlräume inspizieren, so auch, wie bei der Anwendung bei der Arthroskopie, Knie-, Hand- und Schultergelenke oder das obere Sprunggelenk.
Arthroskopie immer unter Narkose
Die Arthroskopie erfolgt unter Narkose, um den Patienten ruhig und schmerzfrei zu halten. Dabei genügt eine Lokalanästhesie. Da das Gelenk geöffnet werden muss, kann es natürlich zu Komplikationen kommen. So könnten Knorpel im Gelenk verletzt werden, oder es kann eine Infektion auftreten. In der Regel kann man diese Komplikationen aber vermeiden.
Die diagnostische Arthroskopie dient zur Feststellung des Krankheitsbildes. Heute gibt es dazu aber bessere Verfahren. Mit der Magnetresonanztomographie, kurz MRT genannt, kann man heute die Diagnose genau so sicher, eventuell sogar noch sicherer stellen, ohne einen operativen Eingriff vornehmen zu müssen.
Dadurch wird der Patient geschont. Ein Patient beispielsweise, der sich einen Kreuzbandanriss im Knie – eine recht häufig auftretende Sportverletzung – zugezogen hat, braucht sich dann keiner Operation zu unterziehen, damit der Umfang der Verletzung festgestellt und die Art der Behandlung festgelegt werden kann.
Entschließt sich der Arzt zur konservativen Behandlung, so ist auch keine Operation zur Reparatur des Knieschadens erforderlich. Dem Patienten bleiben damit zwei operative Eingriffe erspart.
Falls aber ein operativer Eingriff erforderlich ist, um die Heilungschancen zu verbessern, kann dieser wiederum mit Hilfe der Arthroskopie erfolgen. Die erforderlichen Körperöffnungen können bei diesem Verfahren – gegenüber einer normalen Operation – wesentlich kleiner ausfallen.