Zecken – die Krankheitsüberträger lauern im Unterholz

Warum geht von Zecken eine so große Gefahr für den Menschen aus und wie soll man am besten bei einem Zeckenbiss reagieren?

Vor allem in Süddeutschland sind Zecken während der Sommermonate gefürchtet. Denn die Spinnentiere ernähren sich vom Blut verschiedener Säugetiere und befallen auch den Menschen.

Gefürchtet sind Zecken, weil sie verschiedene Krankheiten übertragen. Sie übertragen etwa die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, die beim Menschen das zentrale Nervensystem angreift. Durch den Zeckenbiss gelangen außerdem Borrelien in den Blutkreislauf. Sie sind für verschiedene Krankheiten wie das Rückfallfieber verantwortlich. Weltweit gibt es etwa 900 verschiedene Arten von Zecken.

Wo leben Zecken in Deutschland?

Zecken sind in Deutschland sehr weit verbreitet. Meist handelt es sich um den Gemeinen Holzbock. Angst vor dem Zeckenstich ist jedoch nicht überall angebracht. Mit dem FSME-Erreger sind vor allem die Zecken in Süddeutschland infiziert. Zu den Risikogebieten gehören fast 140 Landkreise in Bayern und Baden Württemberg.

Als risikofrei gilt lediglich die Region südlich von Augsburg und München bis hinunter zu den Alpen. Einwohner und Besucher sollten auf einen Zeckenschutz achten, wenn sie sich im Freien aufhalten. Dazu gehört helle und vor allem geschlossene Kleidung sowie Insekten abweisende Mittel. Nach dem Aufenthalt im Freien sollten die Betroffenen ihren Körper sorgfältig nach Zecken absuchen. Denn einen wirksamen Schutz vor den Spinnentieren gibt es nicht.

Wo halten sich Zecken auf und wo beißen sie?

Gewöhnlich halten sich Zecken an Sträuchern und hohen Gräsern in einer Höhe von bis zu 1,50 Metern auf. Das verspricht den größten Erfolg auf der Suche nach neuen Wirten. Denn Zecken befallen zahlreiche Säugetiere, auch Katzen und Hunde. Genau das macht sie für den Menschen so gefährlich.

Sie können Krankheiten, unter welchen Wildtieren leiden, direkt auf den Körper des Menschen übertragen. Sobald Zecken einen Wirt gefunden haben, krabbeln sie so lange über dessen Körper, bis sie eine geeignete Stelle zum Festsaugen gefunden haben. Menschen können auch von Zecken befallen werden, wenn sie ihre Katze oder ihren Hund streicheln, nachdem das Tier im Freien war.

Zeckengefahr im Urlaub

Auch im Urlaub ist der Mensch nicht vor einem Zeckenbiss gefeit. In den Subtropen und Tropen ist die Lederzecke weit verbreitet, die ebenfalls Krankheiten übertragen kann. Sie befallen bevorzugt Vögel, Fledermäuse, Schlangen und Eidechsen. Sie leben in den Nestern ihrer potenziellen Wirte, um diese zu befallen, wenn sie schlafen. Diese Spinnentiere sind vor allem in Afrika gefährlich. Eine Unterart lebt in den Grashütten der Afrikaner, wo sie den Menschen leicht befallen können. Sie übertragen häufig das Zeckenrückfallfieber.

Bei den Betroffenen kommt es zu mehrfachen, oft heftigen Fieberschüben. Bis zu 50 Prozent der Erkrankten überleben das Rückfallfieber nicht. Bei den wenigen Fällen, die in Deutschland bekannt sind, handelt es sich um reisemedizinische Erkrankungen.

Zeckenbiss: die Dos and Dont´s

Wer feststellt, dass ihn eine Zecke gebissen hat, sollte keinesfalls in Panik ausbrechen. Die bekannten Hausmittel wie Kleber und Öl sind ebenso ungeeignet, Zecken wieder loszuwerden wie der Versuch, sie herauszudrehen. Genau dann kann es passieren, dass die Parasiten ihren Mageninhalt entleeren und gefährliche Krankheitserreger in den Körper spülen. Trotzdem sollten die Zecken so schnell wie möglich entfernt werden. Das geht am besten mit einer Zeckenpinzette oder einer Zeckenkarte. Hier ist Vorsicht angebracht, um das Tier nicht zu zerdrücken.

Anschließend muss die Stelle desinfiziert werden. Dringend zum Arzt sollten die Betroffenen gehen, wenn Rückstände der Zecke zurückgeblieben sind, sich die Stelle um den Biss rötet oder entzündet oder die Betroffenen im FSME-Risikogebiet leben. Sie können sich bis zu vier Tage nach dem Biss nachträglich impfen lassen.

Wer sich bei schönem Wetter viel im Freien aufhält, sollte nicht unbedingt entlang von Sträuchern oder im hohen Gras gehen. Denn hier lauern Zecken, die sich vom Blut von Säugetieren und des Menschen ernähren. Gefürchtet sind Zecken deshalb, weil sie gefährliche Krankheiten wie FSME oder die Lyme Borreliose übertragen können.

Helle und geschlossene Kleidung reduziert die Gefahr, gebissen zu werden. Doch einen zuverlässigen und wirkungsvollen Schutz gibt es nicht. Die Zecken krabbeln zunächst über die Haut, um die beste Stelle für einen Biss zu finden. Haben sie sich erst einmal festgebissen, müssen sie schnellstmöglich entfernt werden. Die Betroffenen sollten sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen.