Arthroskopie – Gelenkspiegelung als Untersuchungsmethode

Die Arthroskopie, zu deutsch Gelenkspiegelung, ist eine Untersuchungsmethode für Gelenke.Bevorzugtes Untersuchungsobjekt ist das Kniegelenk. Aber auch das Schultergelenk, das Handgelenk oder das obere Sprunggelenk können betroffen sein.

Anlass für eine derartige Untersuchung sind meist Sportverletzungen. Aber auch Arthrosen als Alterserscheinung können dazu veranlassen.

Was gilt es über diese Art der Untersuchung zu wissen?

Ein neuralgischer Punkt. Das relativ kompliziert aufgebaute menschliche Kniegelenk ist bei vielen Sportarten ein neuralgischer Punkt. Nicht nur bei Fußball und Handball, sondern auch bei anderen Sportarten wie beispielsweise Judo kann es zu Verdrehungen und in dessen Folge zu Verletzungen des Kniegelenks kommen. Kniescheibe, Kreuzbänder und Menisken sind dann Gegenstand der Untersuchung.

Die Arthroskopie zur Diagnose von Gelenkerkrankungen ist allerdings in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Der Grund ist die inzwischen flächendeckend verfügbare Magnetresonanztomographie, kurz MRT genannt.

Was ist MRT

Dieses bildgebende Verfahren liefert genaue Informationen zur Diagnose von Erkrankungen, ohne dass irgendein Eingriff in den menschlichen Körper erforderlich ist. Auch die Nachteile des Röntgens sind nicht gegeben, und eine Total- oder Lokalanästhesie ist nicht notwendig. Obwohl die MRT relativ teuer ist, ist ihr gegenüber der diagnostischen Arthroskopie eindeutig der Vorzug zu geben.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass deshalb keine Arthroskopien mehr durchgeführt werden. Sie liegen aber eindeutig auf dem therapeutischen Gebiet, wenn es also nicht nur um eine Untersuchung, sondern gleichzeitig um einen Eingriff am Gelenk geht.

Wie funktioniert die Arthroskopie?

Zur Arthroskopie wird ein Endoskop in das Gelenk eingeführt, um die möglichen Schäden begutachten zu können. Gleichzeitig können durch eine zweite Öffnung Arbeitsmittel eingeführt werden. So ist es möglich, nicht nur das Gelenk und seine Bestandteile begutachtet werden kann, sondern auch Operationen durchgeführt werden können.

Dazu zählt beispielsweise die Entfernung von zerfetztem Knorpelgewebe nach einem Unfall, das mit einem Shaversystem abgetragen werden kann. Das abgetrennte Gewebe wird mit diesem System gleichzeitig abgesaugt. Andere Anwendungsfälle sind das Zusammennähen oder der Ersatz gerissener Sehnen und Bänder. Störende Knorpel können fixiert oder entfernt werden. Meniskusverletzungen können behandelt, Kreuzbänder ersetzt werden.

Wie sind die Heilungschancen

Je nach der Schwere der Verletzung kann mittels der therapeutischen Arthroskopie eine vollständige oder zumindest teilweise Beseitigung der Gelenkschädigung erreicht werden. Im letzteren Falle kann es zu Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit kommen, die dann natürlich das Ende der sportlichen Laufbahn bedeuten kann.

Die Arthroskopie als Teilgebiet der Chirurgie ist daneben speziell an auf Sporterkrankungen spezialisierten Kliniken anzutreffen. Sie kann aber auch in gewissem Umfang ambulant angewendet werden. Mögliche Komplikationen sind Knorpelverletzungen und Infektionen, die von einem erfahrenen Chirurgen aber sicher beherrscht werden können.