Die Sportmedizin beschäftigt sich als eigenständige Disziplin mit den Möglichkeiten, wie Sportler ihre höchste Leistungsfähigkeit erreichen können. Aber auch die Beseitigung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen beispielsweise nach Sportverletzungen zählt zu ihren Einsatzgebieten.
Doping in der Sportwelt
Heute nimmt in der Sportwelt der Begriff „Doping“ breiten Raum ein. Durch die in allen relevanten Sportarten inzwischen etablierten Kontrollen werden Leistungssteigerungen mit solchen künstlichen Mitteln heute meist sicher erkannt. Sportler können es sich nicht mehr leisten, solche Mittel anzuwenden. Auch Methoden, wie sie in der früheren DDR üblich waren, gehören inzwischen der Vergangenheit an.
Die inzwischen extrem verfeinerten Analysemethoden geben im Gegenteil schon Anlass zu Zweifeln, ob Dopingvorwürfe immer gerechtfertigt sind oder ob dadurch nicht Sportler diskreditiert werden können. Jedenfalls ist nicht auszuschließen, dass auch ohne Wissen des Sportlers ein zum Doping geeignetes Mittel im Spiel sein kann – sicherlich sportlich ein zweifelhaftes Ergebnis einer Dopingkontrolle.
Leistungssteigerung ohne Doping durch Sportmedizin
Die Sportmedizin kann aber auch unterhalb des Dopings Beiträge zur Leistungssteigerung des Sportlers liefern, die dann wieder der Allgemeinheit zugute kommen können. Als Beispiel sei die sportgerechte Ernährung angeführt, oder die Untersuchung eines Sportlers darauf hin, ob er für die jeweilige Sportart die notwendigen körperlichen Voraussetzungen mitbringt oder besser eine andere Sportart wählen sollte.
Daher beschäftigt sich die Sportmedizin auch mit den Randgebieten sportlicher Leistung. Wenn ein neues Sportgerät konzipiert wird, kann der Sportmediziner mitreden und Hinweise liefern, wo der Körper des Sportlers über Gebühr beeinträchtigt wird und wie man dem abhelfen könnte. Dazu ist besonders der Arzt in der Lage, der selbst aktiv diese Sportart ausübt oder früher ausgeübt hat.
Vorbeugung vor Verletzungen durch Sportmedizin
Breiten Raum nimmt auch die Vorbeugung vor Verletzungen und Schädigungen des Sportlers ein. Dazu zählt die Untersuchung von Sportlern schon in jungen Jahren, ob eventuell körperliche Einschränkungen vorliegen, die den Leistungssport ausschließen.
Immer wieder kommt es vor, dass selbst bei Spitzensportlern solchen Erkrankungen nicht erkannt werden, und erst der Tod auf dem Sportplatz und die spätere Suche nach der Ursache bringt die Erkrankung an den Tag.
Sportmedizin ist heute eine fachübergreifende ärztliche Zusatz-Ausbildung oder Weiterbildung für Mediziner. Dies ist auch sinnvoll. So können beispielsweise Hausärzte schon früh erkennen, ob Kinder zu sportlichen Leistungen geführt werden, die sie eigentlich überfordern. Nicht immer ist es ja der extreme Leistungssport, der zu körperlichen Schäden führt.
Auch weit darunter kann dies schon eintreten, und diese Bereiche werden von der Sportmedizin im Leistungssport nicht erfasst. Eine entsprechende Information und Weiterbildung der Kinder- und Hausärzte kann daher nicht schaden.