Der Körper ist der Ort, wo Emotionen am sichtbarsten zutage treten – Antony Gormley

Antony Mark David Gormley, geb. 1950 in London, ist ein international bekannter englischer Künstler, der sich vor allem mit Skulpturen, Installationen und der Malerei beschäftigt.

Gormleys Eltern, die irischer und deutscher Herkunft sind, zogen ihre sieben Kinder in West Yorkshire auf. Gormley studierte ab 1968 drei Jahre in Cambridge (Trinity College) und schloss die Fächer Archäologie, Völkerkunde und Kunstgeschichte ab.

Ein Engel aus Stahl und Armeen aus Ton: Antony Gormley ist vielfältig

Im Anschluss war er drei Jahre in Indien und Sri Lanka, wo er seinen spirituellen Weg verfolgte und Meditationstechniken erlernte. Ab 1974 studierte Gormley in London am Central Saint Martins College of Art and Design und an der Goldsmith University of London Kunst. Privat ist Gormley mit der britischen Malerin Vicken Parsons leiert.

Er beschäftigt sich seit 1990 primär mit dem Thema des menschlichen Körpers und experimentiert in diesem Kontext mit den unterschiedlichsten Materialien, u.a. Eisen und Ton.

Skulptur „Angel of North“

Gormleys Kunstwerke sind international bekannt. Insbesondere mit der Skulptur „Angel of North“ erregte er um 1998 weltweites Aufsehen. Bei der Skulptur handelt es sich um einen Engel aus Stahl, der mit imposanten 20 Metern Höhe und 54 Metern Spannweite an der A1 bei Gateshead im Nordosten Englands betrachtet werden kann.

1994 wurde Gormley zudem mit dem Turner-Preis für sein Werk „Field“ ausgezeichnet, mit dem er für die britischen Inseln antrat. „Field“ setzt sich aus Ton-Arbeiten von mexikanischen Männern, Frauen und Kindern zusammen, die Gormley unter seinen Vorgaben von ihnen erstellen ließ und im Anschluss als raumfüllende Arbeit „Field“ arrangierte.

Die Massenherstellung (ca. 60 Leute kreierten hierbei Tonfiguren) sollte dabei auf die Akzeptanz von Unterschieden verweisen, denn trotz der Menge an Figuren könne hierbei von Individualität ausgegangen werden.

Mit „Field“ vereint Antony Gormley Kulturen und begeistert auf internationaler Ebene

Das Projekt „Field“ ist nicht abgeschlossen – es wird von Gormley seit 1991 in vielen Ländern und in unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten fortgeführt, so z.B. im Jahr 2006 mit dem Werk „Asian Field“, bei welchem 350 chinesische Bauern aus 100 Tonnen Lehm in fünf Tagen 180.000 Figuren herstellten, die auf der Sidney Biennale gezeigt wurden.

Zudem fand 2012 in den Deichtorhallen die Ausstellung „Horizon Field Hamburg“ statt. Antony Gormley setzt sich über seine eigene Kunst hinaus für die Kulturförderung in Großbritannien ein. Zusammen mit weiteren 99 Künstlern ging er in einem offenen Brief gegen Etatkürzungen im Kunstsektor vor, die der Kulturminister Jeremy Hunt beschlossen hatte.

Zudem war er bis 2007 Mitglied im Stiftungsrat des Baltic Centre of Contemporary Art in Gateshead und ist seit 2007 im British Museum in London aktiv.