Antistatische Arbeitskleidung als Schutz für Mensch und Material

Was man aus dem Alltag als statische Aufladung harmlos kennt, kann im Berufsleben schnell gefährlich werden. Das Phänomen der elektrostatischen Aufladung kennt beinahe jeder: Unbewusst reibt man mit den Schuhen oder anderen Kleidungsstücken zum Beispiel auf Polstern oder Teppichboden und schon ist der eigene Körper „statisch“ geladen.

Berührt man nun mit den Fingern einen elektrischen Leiter, gleichen sich die Potentiale aus: Es kommt zum „Schlag“. Normalerweise war es dann auch schon mit dem Gefahrenpotential – jedoch nicht, wenn man in einem gefährlichen Umfeld oder mit sensiblen Materialien arbeitet.

Wozu braucht man antistatische Arbeitskleidung?

Antistatik wird in allen Bereichen benötigt, in der der Effekt der elektrostatischen Aufladung gefährliche Konsequenzen haben kann. Der entstehende elektrische Ausgleich der Ladungspotentiale ist im Endeffekt nichts anderes als ein offener Stromschlag – und damit höchst gefährlich in Umgebungen mit Brand- oder Explosionsgefahr.

Auch in der Feinelektronik ist statische Aufladung unerwünscht: Kleinste elektronische Schläge können manchmal sogar unbemerkt auf sensiblen elektronischen Bauteilen unwiderrufliche Schäden anrichten. Da die Bedingung der Antistatik häufig mit sensiblen Arbeitsumfeldern generell einhergehen, sind viele Arbeitskleidungen gleichzeitig antistatisch und beispielsweise flammenhemmend. Vorrangig gebraucht wird die antistatische Arbeitskleidung in folgenden Einsatzgebieten:

  • beim Umgang mit empfindlicher Fein- oder Mikroelektronik
  • in hitzeexponierte Arbeitsbereichen wie z.B. beim Schweißen
  • bei feuergefährlichen Arbeitsumfeldern, wie z.B. bei austretenden entflammbaren Gasen
  • in Arbeitsumgebungen mit Explosionsgefahr

Wie funktioniert antistatische Arbeitskleidung?

Antistatische Materialien erhalten ihre speziellen Eigenschaften in der Regel über zwei wesentliche Eigenschaften:

  • einer gute Ableitung elektrischer Impulse über einen verringerten Widerstand des Materials an sich, oder über
  • eine generelle Verminderung der Reibung durch die Beschaffenheit des Materials

Für antistatische Arbeitskleidung gibt es außerdem PSA-Zertifikat – ebenso wie für Schutzkleidung in anderen Einsatzgebieten.

Antistatik firmiert dabei unter der Normbezeichung „EN 1149“. Wenn der Arbeitgeber eine geeignete antistatische Schutzkleidung empfiehlt, sollte man für einen ausreichenden Schutz nur Produkten mit dieser Bezeichnung kaufen – schließlich schützt antistatische Arbeitskleidung nicht nur Bauteile und Materialien, sondern im Extremfall auch Leib und Leben.